Helücht (Pirat)

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Helücht
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Gesellschaftlicher Stand

Seine Geschichte

Aufgewachsen an der Küste, verlebte der kleine He Lücht, der damals noch seinen Geburtsnamen trug, eine unbeschwerte Kindheit. Wind und Wellen waren seine Spielkameraden. Seine Eltern betrieben eine kleine Schenke in Hafennähe und der Weg zu den Docks und an den Strand war nicht weit.

Schon als kleiner Steppke saß er, meist verborgen hinter der Theke, in der kleinen Kneipe und lauschte mit offenen Ohren und großen Augen den Erzählungen der alten und jungen Seebären, die, zumeist angetrunken, von ihren Erlebnissen und Abenteuern berichteten. Er hörte von Riesenkraken und Seeschlangen, die ganze Schiffe mit sich in den Abgrund rissen, von schönen und geheimnisvollen Damen auf abgelegenen Inseln, von Schlachten und von Reisen in ferne Länder. Er hörte das Lachen der Seeleute und manchmal schallte ein lautes "He lücht" durch die, meist verräucherte, Schankstube.

Später, als er schon etwas größer war, lernte er, dass der Wahrheitsgehalt der Geschichten mit steigendem Rumpegel immer geringer wurde. Auch verstand er nun, was das "He lücht" bedeutete. Es war die scherzhafte Andeutung, dass die Geschichten der Seebären eher in das Reich der Fabeln gehörten.

Gut gesponnenes Seemanngarn, eine fesselnde Geschichte, wie unwahrscheinlich sie auch immer klingen mag, gehört aber einfach dazu, wenn man sich, nach getaner Arbeit, bei einem Humpen Rum unter Freunden trifft.

Diese Geschichten hinterließen bei He Lücht die Sehnsucht nach Abenteuer und Ferne. Kaum dass er alt genug für lange Hosen war, verabschiedete sich von der kleinen Kneipe und heuerte als Schiffsjunge bei einem Händler an, der mit seinen Schiffen von Insel zu Insel fuhr, um seine Geschäfte zu machen.

Einige Jahre später, er war inzwischen ein geachtetes Mitglied der Crew und in den Rang eines Maates aufgestiegen, wurde das Schiff, auf dem er diente, von Piraten aufgebracht, ausgeraubt und versenkt. Er konnte sich, geklammert an ein halbleeres Rumfass, auf eine einsame Insel retten, wo er einige Monate damit verbrachte, am Leben zu bleiben.

Sein unfreiwilliges Dasein als Robinson endete, als er von einer Crew aufgelesen wurde, die auf der Insel ihre Frischwasservorräte auffüllte. Das Schiff war auf großer Fahrt quer über den gesamten Ozean und so nutze er die Gelegenheit, heuerte an, blieb an Bord und lernte die Welt und die Menschen kennen.

So manches Seemannsgarn bekam er zu hören und als er, nach Jahren wieder daheim, von seinen Erlebnissen berichtete, erschallte auch bei seinen Geschichten ein "He Lücht" durch den Saal. Seine Zuhörer waren allerdings begeistert von seiner Art zu erzählen und sie ermunterten ihn, seine Geschichten aufzuschreiben.

Seitdem sitzt er häufig bei Kerzenschein über ein Pergament gebeugt und man hört ihn das eine oder andere mal leise fluchen, wenn er mit den Worten ringt. Er nennt sich nun He Lücht, auch wenn nicht alles was aus seiner kratzenden Feder fließt, guten Gewissens als Seemansgarn bezeichnet werden kann.